Mercedes-Benz-Elektro-Lkw gehen in Serie

Mercedes-Benz bietet schwere Lkw mit Elektroantrieb unter dem Namen eActros an. Vor dem Serienstart ab der zweiten Oktoberwoche 2021 wurden schon Fahrzeuge im Pendelbetrieb eingesetzt. Logistik Schmitt setzt einen frühen Prototyp des eActros bereits seit Juli 2019 in einem Praxistest ein. Dabei fuhr der Lkw bislang rund 70.000 Kilometer auf 7.000 Touren. Auch ein Fahrzeug mit Kühlkoffer wurde schon erfolgreich verwendet – und zwar in den Niederlanden, für die Supermarktkette Albert Heijn. Ein weiteres Modell wurde als Abfallsammelfahrzeug in Köln eingesetzt.

Angetrieben wird das Fahrzeug von zwei Elektromotoren, die zusammen eine Dauerleistung von 330 Kilowatt (kW) und eine Spitzenleistung von 400 kW bereitstellen. Mercedes bietet das Fahrzeug mit drei oder vier Akkupacks an, die jeweils eine Kapazität von 105 Kilowattstunden (kWh) haben. Mit dem 420-kWh-Akku soll der Lkw laut Hersteller teilbeladen und ohne Anhänger bei einer Außentemperatur von 20 Grad Celsius rund 400 km weit kommen. Der Antriebsstrang arbeitet mit einer Spannung von 400 Volt, geladen wird mit maximal 160 kW. Der 315-kWh-Akku braucht etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden.

Mercedes bietet den eActros als Zwei- oder als Dreiachser an. Die Nutzlast beträgt 10,6 beziehungsweise 17,7 Tonnen.

Der reine Anschaffungspreis des eActros soll etwa beim Dreifachen eines vergleichbaren Diesel-Lkw liegen, heißt es in der Branche. Mercedes-Benz machte dazu keine konkreten Angaben. Für die Betriebe sind jedoch weniger die reinen Anschaffungskosten relevant, sondern die Gesamtkosten, die außerdem Strom (oder Treibstoff bei Verbrennern), Wartung und Verschleiß betreffen. Wie gut der eActros hier abschneidet, könnte zum entscheidenden Verkaufsargument werden, vor allem, wenn fossile Brennstoffe immer teurer werden.

Link: Golem

 

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