Daimler bereitet Serienstart des eActros vor

Die deutschen Aggregate-Werke von Mercedes-Benz haben mit der Produktion zentraler Komponenten für den Batterie-elektrisch angetriebenen eActros begonnen. Zum Einsatz kommen die Komponenten dann in der Serienfertigung des eActros, die am 7. Oktober 2021 im Mercedes-Benz Werk Wörth beginnt.

Zu den Komponenten, die bereits jetzt gefertigt werden, gehören unter anderem die E-Achse und die Batteriepakete, die an den Standorten Gaggenau, Kassel und Mannheim gefertigt sowie montiert werden. Konkret stammen die Batteriepakete aus dem Werk Mannheim. Im Lkw-Werk Gaggenau werden Getriebekomponenten produziert, die dann gemeinsam mit anderen Bauteilen im Werk Kassel zu den E-Achsen zusammengefügt werden.

„Der Start der Produktion von Komponenten für den ersten vollelektrischen Serien-Lkw mit Stern ist für uns von besonderer Bedeutung“, sagt Yaris Pürsün, Leiter der globalen Produktion von Antriebskomponenten für Daimler Truck. „Mit unseren Batteriepaketen und unserer e-Achse sowie Antriebskomponenten sind wir maßgeblich daran beteiligt, dass der eActros in Mercedes-Benz-Qualität lokal CO2-neutral auf den Straßen unterwegs sein wird.“

Die Fahrzeugmontage und der Einbau der Komponenten findet dann wie berichtet im Lkw-Werk Wörth statt. Dort soll die Serienfertigung des eActros noch in dieser Woche, konkret am Donnerstag, anlaufen. Die Serienversion des eActros und deren technische Daten hatte Daimler Truck bereits im Juli vorgestellt. Die maximale Batteriekapazität beträgt 420 kWh, was für eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern sorgen soll.

Für die Montage der Batteriepacks im Kompetenzcenter für Emissionsfreie Mobilität (KEM) in Mannheim werden sechs Batteriemodule zunächst in spezielle Metallgehäuse verpackt und dann mit weiteren Komponenten wie Stromschienen, Steuergeräten und Kabeln verbunden. Nach der Verkabelung der Hochvolt-Leitungssätze und der Isolierung wird auf dem Gehäuse noch die sogenannte Elektrik/Elektronik-Box (E/E-Box) angebracht, welche die Schnittstelle zum Fahrzeug bildet. Jedes Batteriepaket mit den Maßen 2,20m x 0,75m x 0,55m kommt auf einen Energiegehalt von 105 kWh. Der eActros kann mit drei oder vier Paketen bestellt werden, was 315 oder 420 kWh im Fahrzeug ergibt. Die Batteriezellen stammen wie berichtet von CATL, inzwischen wurde die Vereinbarung auch auf den kommenden eActros LongHaul ab 2024 ausgeweitet.

Die in Kassel montierte E-Achse besteht aus Achsbrücke, Elektro-Motor und schaltbaren Getriebe-Elementen. Parallel zur Vormontage der Rumpfachse (u.a. Montage der Radnaben und Bremsscheiben an die Achsbrücke) werden in Kassel die aus Gaggenau angelieferten Getriebe-Komponenten zu dem Zwei-Gang-Getriebe zusammengesetzt. Im Anschluss wird die Antriebseinheit inklusive des Getriebes an die Achse montiert. Nach einer Funktions- und Hochvolt-Prüfung wird die E-Achse nach Wörth verschickt.

Da die E-Achse laut Daimler Truck auf der gleichen Basis wie die entsprechende konventionelle Baureihe aufbaut, ist es möglich, sowohl Fertigungs- als auch Montageprozesse der E-Achse parallel zu den konventionellen Baureihen auf bestehenden Anlagen zu integrieren. Davon erhofft sich Daimler Truck nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch weniger Komplexität beim Produktionsanlauf – schließlich sind nur ein Teil der Anlagen neu hinzugekommen. Die zwei E-Motoren generieren eine Dauerleistung von 330 kW und eine Spitzenleistung von 400 kW.

Vor dem bevorstehenden Anlauf der Serienproduktion des eActros am 7. Oktober gehen noch vier seriennahe Fahrzeuge in den Realbetrieb. Drei Fahrzeuge sind im Pendelverkehr für das im Nordschwarzwald ansässige Unternehmen Logistik Schmitt und für die Lebensmittellogistiker Simon Loos in den Niederlanden sowie Tevex Logistics in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Ein weiterer eActros in der Konfiguration als Abfallsammelfahrzeug ist für Remondis vorgesehen.
daimler.com, daimler.com (Testflotte)

Link: Electrive

 

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