Mehrphasiger Testlauf des E-Lkw eActros im Schwarzwald

Mercedes-Benz Trucks beschreitet mit seinem Elektro-Lkw eActros die nächste Etappe: So setzt u.a. die Firma Logistik Schmitt den eActros ab diesem Frühjahr anstelle eines Diesel-Lkw für einen Praxistest beim Transport im Dreischicht-Betrieb ein. Und dann wäre da noch ein Vergleich mit einem Oberleitungs-Lkw.

Die Übergabe des eActros an Logistik Schmitt markiert den Auftakt eines mehrjährigen Praxistests in dem im Schwarzwald gelegenen Murgtal und Umgebung. Der Logistiker wird den E-Lkw in einer ersten Phase auf einer zwischen seinem Lager in Ötigheim und dem rund sieben Kilometer entfernten Werkteil Rastatt des Mercedes-Benz Werks Gaggenau pendeln lassen. Der eActros fährt täglich zwölf Touren und transportiert dabei jeweils bis zu zwölf Tonnen Gewicht. Die Batterien des Lasters werden u.a. während des Be- und Entladens aufgeladen – und zwar zunächst über eine mobile Ladestation.

In einer zweiten Phase wird der eActros gegen eine weiterentwickelte Version in Form einer Sattelzugmaschine ausgetauscht, um Vergleichstests im Zuge des Oberleitungs-Projekts eWayBW auf der B462 bei Rastatt zu absolvieren. Konkret heißt das, dass Logistik Schmitt die eActros-Sattelzugmaschine ebenfalls vom Lager in Ötigheim aus dann das gut 14 Kilometer entfernte Mercedes-Benz Werk Gaggenau mit Achskomponenten beliefern lässt – hauptsächlich über die B462. „Die Spezifikationen der eActros-Sattelzugmaschine werden mit denen der Oberleitungs-Lkw vergleichbar sein, unter anderem hinsichtlich einer höheren Tonnage und Reichweite“, erläutert Mercedes-Benz Trucks. Die etwa ein Jahr andauernde Parallelfahrt von eActros und Oberleitungs-Lkw liefere wichtige Daten und Erkenntnisse für den Vergleich beider Konzepte.

Zur Erinnerung: Ab dem Jahr 2020 soll im Rahmen des Projekts eWayBW der Warentransport auf der B462 bei Rastatt mit dem Betrieb von Oberleitungs-Lkw testweise elektrifiziert werden. Aktuell laufen die Vorbereitungen für den Aufbau der nötigen Infrastruktur.

Daimler betont derweil, selbst aktuell keine Pläne für einen Oberleitungs-Lkw in der Schublade zu haben: Man arbeite an Zukunftslösungen, die weltweit eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Umsetzung haben. Diese sehe man „im Augenblick bei der Oberleitung aufgrund ihrer hohen Infrastrukturkosten nicht – auch angesichts der rapiden Entwicklung der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie“.

Der eActros ist seit Juni 2018 auf öffentlichen Straßen unterwegs und hat laut Herstellerangaben mehr als 30.000 rein batterieelektrisch gefahrene Kilometer zurückgelegt. Seit vergangenem September ist der E-Lkw zudem in der Kundenerprobung – u.a. bei TBS, Meyer-Logistik und Edeka. „Seine 200-Kilometer-Reichweite hat sich bisher als absolut realistisch erwiesen“, konstatiert Stefan Buchner, Leiter von Mercedes-Benz Trucks. Der eActros absolviere seinen Transportauftrag völlig unabhängig von Strecke oder sonstigen Gegebenheiten. Der Aufwand für die Installation jeweils einer Ladestation pro Kunde sei dabei vergleichsweise gering. Ziel ist laut Buchner, „ab dem Jahr 2021 lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten auch mit schweren Serien-Lkw zu realisieren – und das betriebswirtschaftlich auf Augenhöhe mit Diesel-Lkw.“

Quelle: electdrive.net

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